Mobilität neu denken in der Region

In unserer Region tut sich etwas, denn mit iLECs (Abkürzung für Interkommunales Linien- und eCarsharing) wird Mobilität neu gedacht. Nachhaltig, flexibel und direkt vor der Haustür: In ländlichen Räumen wie hier in Ostwestfalen, in Bielefeld oder rund um Borgholzhausen und Halle (Westf.) lässt sich mit innovativen Ideen Großes bewegen. Das iLECs-Modell ist eine dieser Ideen, die zeigen kann: Man muss nicht zwangsläufig ein Auto besitzen, um flexibel, umweltbewusst und regional vernetzt unterwegs zu sein.

Wir zeigen, was iLECs bedeutet, wie es funktioniert, welche Chancen es gibt und wie es sich in der Region optimal nutzen lässt. Anhand des Projektes des Kreises Gütersloh in Borgholzhausen und in Halle (Westf.) wird deutlich, wie Mobilität regional neu gedacht werden kann. Neben den Kommunen Borgholzhausen und Halle (Westf.) ist der Verkehrsverbund Ostwestfalen-Lippe (VVOWL) ebenfalls Projektpartner.

Mobilität neu denken in der Region, CityCa App
Mobilität neu denken in der Region

Warum brauchen wir iLECs gerade hier?

Wohl jeder kennt das Problem: In ländlichen Regionen bestehen komplexe Herausforderungen im öffentlichen Nahverkehr. Busse verkehren nur zu bestimmten Zeiten, und insbesondere die sogenannte „letzte Meile“, also die Strecke zwischen Haltestelle und Wohnort, ist oft schwer zu überbrücken.

Das Projekt iLECs soll genau diese Lücke schließen. Es bietet ein ergänzendes Mobilitätsangebot, das den öffentlichen Nahverkehr erweitert, flexible Nutzung ohne eigenes Fahrzeug ermöglicht und dabei kosteneffizient sowie umweltfreundlich arbeitet.
Das Besondere dabei: Dieses Angebot steht 24/7 zur Verfügung und kommt weitestgehend ohne zusätzliches Personal aus, da die Fahrzeuge vom Nutzenden selber gefahren werden.

In der Region zwischen Borgholzhausen und dem Haller-Ortsteil Künsebeck ist iLECs speziell auf diese Bedürfnisse ausgerichtet. Seit September 2025 gibt es zwölf feste Haltestellen in beiden Kommunen, die per Elektrofahrzeug angefahren werden können. Fahrgäste mit einem gültigen ÖPNV-Ticket können diese festgelegten Streckenabschnitte sogar kostenfrei nutzen.

Damit entsteht ein vernetztes, alltagstaugliches Mobilitätsangebot, das den Zugang zu umweltfreundlicher Fortbewegung in der Region erleichtert.

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Unterschiede zum klassischen Carsharing

Im Gegensatz zum herkömmlichen Carsharing, bei dem Fahrzeuge flexibel ausgeliehen und an beliebigen Orten innerhalb eines bestimmten Gebiets abgestellt werden, arbeitet iLECs nach einem Linienprinzip. Die Nutzung orientiert sich an festen Streckenverbindungen, die dem öffentlichen Nahverkehr ähneln. Auf diesen Linien kann das Angebot mit einem bestehenden ÖPNV-Ticket kostenfrei genutzt werden.

Dadurch entsteht ein hybrides Modell zwischen Linienverkehr und flexiblem Carsharing. Es vereint die Vorteile beider Systeme: planbare, regelmäßige Verbindungen einerseits und individuell buchbare Fahrten außerhalb der Linien andererseits.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die regionale Verankerung. iLECs wurde speziell für den ländlichen Raum entwickelt und zielt darauf ab, kleinere Städte und Gemeinden besser miteinander zu verbinden. Fahrzeuge, Infrastruktur und Buchungssystem sind auf die lokalen Gegebenheiten abgestimmt und werden von kommunalen oder regionalen Trägern betreut.

Die Zielsetzung ergibt sich aus der Projektbeschreibung: Durch die Erhöhung der Attraktivität des ÖPNV im ländlichen Raum soll das Wohnen dort interessanter gemacht werden. Das 2. oder zumindest 3. Auto eines Haushaltes soll hierdurch überflüssig werden.

Was bedeutet iLECs genau und wie unterscheidet es sich vom klassischen Carsharing?

iLECs verbindet die Flexibilität des Carsharings mit der Verlässlichkeit fester Linien und der Tarifstruktur des öffentlichen Nahverkehrs. Es soll den ÖPNV im ländlichen Raum ergänzen und gleichzeitig individuelle Mobilität ermöglichen.